Wissenswertes zu grünem Tee

Grüner Tee gilt als Wundergetränk und ist seit Jahrtausenden fest in den asiatischen Kulturen verankert. Doch was macht diesen Tee aus? Welche Vorteile hat er und wie wird er eigentlich richtig zubereitet?

Ursprung und Sortenvielfalt

• Grüner Tee wird überwiegend in China, Japan und zunehmend auch in Indien angebaut. Die verschiedenen Sorten wie Sencha, Matcha, Gyokuro oder Gunpowder besitzen individuelle Geschmacksnoten und unterschiedliche Anteile der wertvollen Inhaltsstoffe
• Die Herstellung unterscheidet sich zum schwarzen Tee: Die Blätter werden nicht fermentiert, sondern direkt nach der Ernte schonend getrocknet. So bleiben die Pflanzenstoffe erhalten

Grüner Tee wird schonend getrocknet 

Unterschied Grüner Tee zu Schwarzem Tee

Grüner und schwarzer Tee werden beide aus der gleichen Pflanze gewonnen – der Camellia sinensis. Sie unterscheiden sich nicht in der botanischen Herkunft, sondern lediglich in der Herstellung und Verarbeitung der Teeblätter.

Woher kommen die besten Grünteesorten?

Die besten Grüntees kommen traditionell aus den klassischen Anbauregionen in China und Japan. Auch Taiwan, Korea und Sri Lanka sind für hochwertige Sorten bekannt, aber der größte Teil des Spitzen-Grüntees stammt weiterhin aus Asien.

Chinas berühmteste Grüntee-Regionen

• China ist das Ursprungsland von Grüntee und produzierte berühmt Sorten wie Lung Ching (Dragon Well) aus Hangzhou/Zhejiang, Huang Shan Mao Feng aus der Huangshan-Region und Tai Ping Hou Kui
• Top-Provinzen: Zhejiang, Anhui, Fujian, Yunnan und Sichuan liefern vielfach preisgekrönte Tees

Japanische Spitzen-Grüntees

• Japan ist berühmt für Sencha, Gyokuro und Matcha. Die besten Tees kommen aus Anbaugebieten wie Shizuoka (Sencha), Kyoto/Uji (Matcha, Gyokuro) und Kagoshima (Bio-Matcha, Kabusecha)
• Uji gilt als Wiege des Matcha, Yame ist für Gyokuro bekannt, und Shizuoka produziert bis zu 40% des japanischen Grüntees

Japan ist die Herkunft hochwertiger Spitzen Grüntees

Weitere hochwertige Regionen

• Taiwan (insbesondere Berge in Zentral-Taiwan) bietet besondere Spezialitäten aus Hochlagen
• Korea (z.B. Hadong, Boseong, Jeju) ist bekannt für weiche, aromatische Grüntees
• Sri Lanka (Ceylon), Vietnam und Nepal bieten ebenfalls exzellente Qualitäten aus Hochlagen

Die Spitzenqualitäten entstehen meist in den Hochlagen mit kühlem, feuchtem Klima und fruchtbaren Böden, vor allem im Frühling, wenn der erste Pflückdurchgang stattfindet – dieser „First Flush“ ist besonders begehrt.

Unterschied in der Herstellung

• Für grünen Tee werden die Blätter direkt nach der Ernte mit Hitze behandelt (gedämpft oder geröstet), damit keine Oxidation eintritt
• Für schwarzen Tee erfolgt eine vollständige Oxidation und Fermentation der Teeblätter, wodurch sich Geschmack und Farbe stark verändern

Grüner Tee wird nach der Ernte mit Hitze behandelt

Beide Teesorten stammen also aus dem gleichen Ausgangsmaterial, bekommen aber durch unterschiedliche Verarbeitungsprozesse ihr typisches Aroma und Aussehen.

Welcher ist der beste Grüntee?

Die Definition der „besten“ Grüntees aus Sicht von Kennern basiert auf mehreren wichtigen Kriterien, die Qualität, Geschmack und Herkunft betreffen. Diese unterscheiden sich oft in Nuancen, bilden aber insgesamt ein umfassendes Bild von Exzellenz im grünen Tee. Vorweg: "Den" besten Grünen Tee gibt es daher aus unserer Sicht nicht.

Wesentliche Kriterien für die besten Grüntees

• Anbauregion und Terroir:
  Hochwertige Grüntees stammen meist aus renommierten Anbaugebieten mit optimalen klimatischen Bedingungen, z. B. kühle Berglagen mit viel Niederschlag und mineralreichen Böden. Das Terroir beeinflusst Aroma und Reinheit des Tees entscheidend
• Erntezeit und Pflückqualität:
  Der erste Pflückdurchgang im Frühling (First Flush) gilt als besonders wertvoll, da die frischen Blätter besonders zart sind und feine Aromen besitzen. Sorgfältige manuelle Pflückung von nur zwei Blättern und einer Knospe sichert höchste Qualität
• Verarbeitungsmethode:
  Die schonende Verarbeitung (Dämpfen oder Rösten nach der Ernte) erhält die natürlichen Polyphenole und sorgt für klare, frische Geschmacksnoten ohne bittere Überlagerungen
• Aroma und Geschmack:
  Kenner bevorzugen Grüntees mit einem ausgewogenen, feinen, frischen Geschmack, oft beschrieben als grasig, nussig, leicht süßlich und mit angenehmer, mild-herber Note. Bitterkeit gilt als Qualitätsmangel
• Optik der Blätter:
  Ein gleichmäßiges, glänzendes, tiefgrünes Blattbild ohne Bruch und Verunreinigungen zeugt von sorgfältiger Verarbeitung und Frische
• Frische und Lagerung:
  Frische ist essentiell, da Grüntee schnell Aromen verliert. Die «besten» Grüntees werden kurz nach der Ernte optimal verpackt und kühl gelagert, um Geschmackseinbußen zu vermeiden
• Bio-Qualität und Nachhaltigkeit:
  Immer mehr Kenner schätzen Tees aus biologischem Anbau, frei von Pestiziden, mit nachhaltiger Produktionsweise und fairer Bezahlung der Teebauern

Diese Kriterien zusammen helfen, Grüntees zu identifizieren, die sich durch hervorragende Qualität, Geschmackstiefe und charakteristische Herkunft auszeichnen und bei Genießern als „beste“ Grüntees gelten.

Inhaltsstoffe

• Grüner Tee ist besonders reich an sekundären Pflanzenstoffen (Polyphenole, Catechine). Das Epigallocatechingallat (EGCG) zählt zu den wichtigsten Inhaltsstoffen für einen antioxidativen Schutz
• Die Catechine wirken antioxidativ, antibakteriell und entzündungshemmend. Sie helfen, freie Radikale abzufangen und können damit schützen
• Zahlreiche Studien zeigen eine risikomindernde Wirkung bei Herz-Kreislauf-Krankheiten: Grüner Tee senkt Blutdruck, Cholesterin und fördert die Durchblutung
• Zusätzlich helfen die enthaltenen Gerbstoffe (Tannine) bei Magen-Darm-Beschwerden, Vitamine wie A, B, B12 und C stärken das Immunsystem und das enthaltene Koffein wirkt sanft anregend

Unterstützung beim Abnehmen

• Grüntee kann den Stoffwechsel anregen und die Fettverbrennung fördern. Studien zeigten bei längerem Grüntee-Konsum eine Reduktion von Körperfett und Bauchumfang
• Als Diät-Begleiter ist er besonders wegen seiner sättigenden und anregenden Eigenschaften beliebt, sollte aber immer Teil eines gesunden Lebensstils bleiben

Positive Wirkung auf Haut und Psyche

• Die Polyphenole im grünen Tee helfen beim Schutz der Hautbarriere und können Alterungsprozessen vorbeugen
• Flavonoide fördern die Abwehrkräfte, Zink und Kalium unterstützen Haut und Haare und beeinflussen das Wohlbefinden ganzheitlich

Zubereitungstipps

• Für die optimale Wirkung grünen Tees empfiehlt sich heißes Wasser von etwa 70 bis 80 Grad und eine kurze Ziehzeit von 2–3 Minuten. So erhält der Tee ein feines Aroma ohne Bitterkeit
• Matcha, der edle pulverisierte Tee, ist ideal für Teezeremonien oder moderne Zubereitungen wie Matcha-Latte

Was passiert wen grüner Tee zu lange zieht?

Wenn grüner Tee zu lange zieht, wird er unangenehm bitter und verliert seinen milden, feinen Geschmack. Das liegt daran, dass sich mit längerer Ziehzeit immer mehr Gerbstoffe aus den Teeblättern lösen, die für die Bitterkeit verantwortlich sind.

Gesundheitlich ist zu lange gezogener grüner Tee nicht bedenklich.
Man kann ihn theoretisch noch trinken, aber der Genuss bleibt meist auf der Strecke.

Gerade von Neulingen die das erste Mal grünen Tee trinken und nicht auf die Ziehzeit achten kommt oft das Argument "Grüner Tee ist nichts für mich, viel zu bitter".

wenn Grüner Tee zu lange zieht schmeckt er bitter

Risiken und Hinweise

• Grüner Tee sollte nicht übermäßig konsumiert werden, da hohe Dosen an Koffein und Gerbstoffen Magenprobleme verursachen können
• Für die meisten Menschen kann der regelmäßige Genuss vorteilhaft sein – in moderaten Mengen

Grüner Tee vereint jahrtausendealte Tradition und wissenschaftlich belegte Vorteile. Mit seinen vielseitigen Geschmacksrichtungen, positiven Effekten auf Körper und Geist und seinem Platz in der Genusskultur Asiens lohnt sich das Experimentieren und Probieren für jeden Tee-Liebhaber.